Für die Flugsicherung müssen Fluglotsen jederzeit über das aktuelle Luftlagebild bestehend aus Position und Geschwindigkeit aller Luftfahrzeuge informiert sein. Die Aufgabe eines Surveillance Data Processing System (SDPS) ist es aus den Daten unterschiedlicher Radarstationen, sogenannte Tracks, aller Luftfahrzeuge zu generieren.
Das Ziel in diesem Projekt war es, für solch ein SDPS einen Algorithmus zu entwickeln, welcher ein hochgenaues und vor allem zuverlässiges Luftlagebild aus allen zur Verfügung stehenden Daten und Information berechnet. Dieser Algorithmus wurde als Softwaremodule in ein bestehendes SDPS unter sehr hohen Qualitätsanforderung implementiert und integriert.
Bezüglich der Datenverarbeitung ist die größte Herausforderung in einem SDPS der Einsatz von vielen, unterschiedlichen Radar-Technologien. Beispiele hierfür sind Primärradar, Sekundärradar nach Standards Mark X und Mark XII, Automatic Dependent Surveillance – Broadcast (ADS-B) und Wide Area Multilateration (WAM). Die verschiedenen Sensortechnologien besitzen unterschiedliche Messmodelle, Störeigenschaften, Fehlerbilder und Messraten.
Die Daten der unterschiedlichen Radar-Technologien müssen in einem SDPS in Echtzeit verarbeitet und miteinander fusioniert werden, um dadurch ein präzises, gemeinsames Luftlagebild zu generieren. Die Algorithmen und auch deren Umsetzung in ein Softwaremodul müssen dabei die Tracks sehr effizient, dennoch präzise und zuverlässig berechnen.